Ernährung und Muskelaufbau - ein starkes Duo gegen Sarkopenie!

Mit Ernährung und Krafttraining zu mehr Lebensqualität

Muskelaufbau und -erhalt sind eine Frage der richtigen Ernährung und des regelmäßigen Trainings. Sowohl die Proteinzufuhr über die Nahrung als auch kontinuierliches Krafttraining sind essenziell, um die Muskelfunktion zu erhalten und altersbedingtem Muskelabbau (Sarkopenie) vorzubeugen. In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie durch die richtige Ernährungs- und Trainingsstrategie Ihre Muskeln stärken und gesund halten können. Für ein besseres Verständnis erklären wir Ihnen die zugrundeliegenden biochemischen Prozesse und den medizinischen Stellenwert der Myokine. Erfahren Sie mehr über die notwendige Proteinmenge, geeignete Nahrungsmittel, effektive Trainingspläne und weitere wichtige Maßnahmen zur Prävention. So bleiben Sie bis ins hohe Alter aktiv und selbstständig.

Was sind Myokine?

Unsere Muskeln produzieren und schütten bestimmte Proteine aus. Diese werden Myokine genannt und dienen als Botenstoffe. Das bedeutet, dass Myokine die Kommunikation zwischen Muskeln und Organen ermöglichen. Deswegen spielen Myokine eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Sie wirken entzündungshemmend, regen den Muskelaufbau an und beeinflussen den Stoffwechsel.

Der Begriff "Myokine" wurde erstmals im Jahr 2003 von den Wissenschaftlern Pedersen und Febbraio geprägt. Er setzt sich aus den Wörtern Myo (griechisch für Muskel) und Kine (Bewegung) zusammen. Myokine sollten die Proteine beschreiben, die von den Muskelzellen produziert und ausgeschüttet werden. Denn zuvor hatte man diese Proteine allgemein als "Muskelkontraktions-induzierte Faktoren" bezeichnet, was sehr unspezifisch war. Mit dem Begriff Myokine ist es nun möglich, die verschiedenen Protein-Botenstoffe der Muskulatur gezielter zu fassen. Der Begriff hebt darüber hinaus die Funktion als Kommunikationsmoleküle der Muskelzellen hervor.

In den folgenden Jahren wurde eine ganze Reihe spezifischer Myokine identifiziert und ihre Wirkung untersucht. Heute ist Myokine ein etablierter Fachbegriff für muskelzellspezifische Proteine mit autokriner, parakriner und endokriner Wirkung. Die Myokin-Forschung ist weiterhin ein wichtiges Feld, das mögliche therapeutische Anwendungen untersucht.

Gibt es unterschiedliche Myokine?

Ja, es gibt verschiedene Arten von Myokine, die sich in ihrer Funktion unterscheiden, hier einige Beispiele:

Wachstumsfördernde Myokine: 

regen das Muskelwachstum an, z.B. IGF-1, FGF-2

Entzündungshemmende Myokine: 


Sie wirken entzündungshemmend und schützen so die Muskeln, z.B. IL-6, IL-15

Energiestoffwechsel-Myokine:

Sie beeinflussen den Energiestoffwechsel der Muskeln und des gesamten Körpers, z.B. IL-6, Irisin

Insulinsensitivierende Myokine:

Sie erhöhen die Insulinempfindlichkeit und regulieren so den Blutzuckerspiegel, z.B. IL-6

Anti-Atrophie Myokine:

Sie hemmen den Muskelabbau, z.B. Follistatin

Myokine mit systemischen Effekten:

Einige Myokine übertragen Botschaften der Muskeln auf andere Organe, z.B. IL-6, Irisin

Myokine in der Medizin - die heilende Kraft der Proteine

In der Medizin werden Myokine auf ihr Potential zur Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht. Sie könnten beispielsweise als Marker für Muskelgesundheit dienen oder direkt therapeutisch eingesetzt werden. Die Forschung steht hier allerdings noch am Anfang.

Myokine und ihr Potenzial für die Medizin

Wenngleich die wissenschaftliche Erforschung der Myokine wie dargelegt noch eine vergleichsweise junge Disziplin darstellt, zeigen sie heute bereits vielversprechende Ergebnisse z. B. in den folgenden Punkten

  • Myokine könnten als Biomarker für Muskelerkrankungen wie Sarkopenie dienen. Veränderte Myokine-Level im Blut wären ein Indikator für Muskelabbau.
  • Spezifische Myokine, die den Muskelaufbau fördern, könnten möglicherweise therapeutisch eingesetzt werden, um Muskelschwund zu behandeln. 
  • Myokine mit entzündungshemmenden Eigenschaften könnten chronische Entzündungen bei Muskel- und anderen Erkrankungen positiv beeinflussen.
  • Die Wirkung bestimmter Myokine auf den Stoffwechsel könnte genutzt werden, um Krankheiten wie Diabetes zu beeinflussen.
  • Da Myokine auch andere Organe beeinflussen, könnten sie sich zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen eignen, die über muskelspezifische Leiden hinausgehen. Allerdings sind die Wirkmechanismen noch nicht vollständig geklärt, sodass weitere Forschung notwendig ist
  • Insgesamt ist das Potenzial groß, Myokine gezielt als Diagnostikum oder Therapeutikum einzusetzen. Myokine bieten einen neuen Angriffspunkt für die Entwicklung von Medikamenten und individuellen Therapien verschiedenster Krankheiten.

Myokine einfach erklärt

Stellen Sie sich Myokine wie winzige Briefträger vor, die Nachrichten von der Muskulatur an andere Organe übermitteln; sie transportieren lebenswichtige Botschaften zu Wachstum, Regeneration oder Stoffwechselvorgängen. Ohne diese kleinen Helfer würde die Kommunikation zwischen den Muskeln und dem restlichen Körper nicht funktionieren. Myokine stellen somit den Austausch von Gewebe und Zellen sicher, sie beeinflussen den Stoffwechsel, Entzündungswerte und vieles mehr. Regelmäßiges Training erhöht die Zahl dieser nützlichen Botenstoffe. Das ist der Grund, warum Krafttraining so wichtig ist. 

Ein weiterer wesentlicher Baustein ist die Ernährung. Damit alles reibungslos funktioniert, muss ein ausreichendes Maß an Eiweiß zur Verfügung stehen – wir werden an späterer Stelle noch einmal darauf eingehen. Es bleibt zunächst festzuhalten, dass Myokine und proteinreiche Kost beide unabdingbar für den Muskelaufbau sind. Das gilt sowohl für die Prävention als auch für die Therapie altersbedingter Muskelerkrankungen wie Sarkopenie.

Was ist Sarkopenie?

Bei Sarkopenie handelt es sich um altersbedingten, fortschreitenden Muskelschwund. Dieser Verlust der Muskelmasse ist erstmal naturgegeben und betrifft alle Menschen. Bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnt dieser Prozess üblicherweise. Studien zeigen, dass die Muskelmasse in diesem Alter ohne Gegenmaßnahmen bereits um etwa 3-8 Prozent pro Lebensjahrzehnt abnimmt. Das führt zu verminderter Leistungsfähigkeit, erhöhtem Sturzrisiko und weiteren gesundheitlichen Problemen.

Der Begriff Sarkopenie setzt sich ursprünglich aus den griechischen Wörtern sarx (Fleisch) und penia (Mangel) zusammen. Er bedeutet wörtlich übersetzt also "Fleischmangel" oder "Fleischverlust".

Erstmals erwähnt wurde die Sarkopenie 1989 von Dr. Irwin H. Rosenberg in einem Artikel, um den altersbedingten Muskelschwund zu beschreiben.

Die griechischen Ursprünge der Wörter verweisen zudem auf die Historie des Muskelschwunds als langbekanntes Phänomen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Sarkopenie nicht nur ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses ist, sondern auch als eine ernsthafte Erkrankung angesehen wird, welche die körperliche Funktion, die Lebensqualität und die Gesundheit beeinträchtigen kann. Daher ist es substanziell, Sarkopenie zu diagnostizieren und zu behandeln, um die Muskelgesundheit und somit die Unabhängigkeit sowie letztlich das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu erhalten.
 

Was sind Symptome von Sarkopenie?

  • Die Muskeln werden schwächer, dünner und Sie können Alltagsaktivitäten schlechter ausführen. Es kommt zu verminderter Kraft und Ausdauer.
  • Bewegungen und Tätigkeiten wie Treppensteigen, Einkaufen oder auch das Aufstehen aus dem Stuhl fallen zunehmend schwerer.
  • Die Abnahme der Muskelleistung erhöht die Sturz- und Verletzungsgefahr und schränkt die Selbstständigkeit im Alltag immer weiter ein.
  • Sarkopenie kann zu erhöhtem Risiko für chronische Erkrankungen führen.
     

Sarkopenie einfach erklärt:

Zusammengefasst bedeutet Sarkopenie einen Verlust an Muskelmasse und -funktion, der die körperliche Leistungsfähigkeit einschränkt. Regelmäßiger Muskelaufbau ist demnach wichtig, um diesem entgegenzuwirken. Myokine und Sarkopenie können folglich als Antipoden bezeichnet werden, da sie grundsätzlich entgegengesetzte Prozesse in den Muskeln beschreiben.

Wie sind die Auswirkungen von Sarkopenie auf die Gesundheit?

Die genannten Punkte haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit. Es geht dabei nicht nur um die Muskelmasse des Bewegungsapparates. Sarkopenie erhöht auch das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose um ein Vielfaches. Laut einer Metaanalyse steigert Sarkopenie das Sterberisiko um das 1,5 bis 4,6-fache!

Wie kann ich Sarkopenie vorbeugen? 

Wir haben nun gesehen, warum eine frühzeitige Prävention gegen Muskelschwund so wichtig ist. Regelmäßiges Krafttraining regt die Produktion muskelaufbauender Myokine an. Wer früh beginnt, kann seine Muskelmasse und -funktion sehr viel länger auf einem hohen Niveau halten. Studien zeigen, dass schon regelmäßiges Training mit moderater Intensität den altersbedingtem Muskelabbau deutlich entgegenwirkt.

Ideal ist eine Mischung aus Ausdauer- und Krafttraining. Letzteres ist besonders wichtig, da es die Produktion der muskelaufbauenden Myokine stimuliert. Auch Dehnübungen helfen, die Muskeln geschmeidig zu halten. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine frühzeitige Prävention der beste Schutz vor einem übermäßigen Muskelabbau im Alter ist. Je eher Sie damit beginnen, desto leichter wird es Ihnen fallen, Ihre Muskeln langfristig belastbar zu halten.

Medizinisch fundierter Expertenrat

Muskelschwund betrifft uns alle! Mit fortschreitendem Alter lässt die Kraft nach, deswegen ist es so wichtig, rechtzeitig vorzubeugen. „Es ist wesentlich einfacher, die Leistungsfähigkeit zu erhalten, statt sie nachträglich wieder aufzubauen“, weiß Doktor Johannes Wimmer. Seinen Patienten rät er daher: „Ernähren Sie sich gesund und machen Sie 2x die Woche für ca. 30 Minuten Krafttraining, damit haben Sie schon eine einfache und wirksame Prophylaxe.“

Welche Rolle spielt die Ernährung für den Muskelaufbau?

Myokine sind wie bereits angedeutet wichtige körpereigene Proteine für den Muskelaufbau. Aber auch Proteine, die über die Nahrung aufgenommen und verstoffwechselt werden, sind existenziell wichtig. Proteine aus der Nahrung sind die Grundlage für den Muskelaufbau und –erhalt. Nur durch sie wird der Körper optimal versorgt. Insbesondere mit fortschreitendem Alter ist eine ausreichende Proteinzufuhr notwendig, um dem altersbedingten Muskelabbau entgegenzuwirken.


Sind Männer besonders gefährdet, an Sarkopenie zu erkranken?

Studien zeigen, dass Männer tatsächlich häufiger von Sarkopenie betroffen sind als Frauen. Gründe dafür sind der stärkere altersbedingte Testosteronabfall bei Männern, die höhere Grundmuskelmasse, die Männer im Laufe des Lebens abbauen sowie ihre tendenziell ungesündere Lebensweise. 
Schätzungen gehen von einer Sarkopenie-Prävalenz von 10-25 Prozent bei Männern über 65 Jahren und nur 10-15 Prozent bei Frauen in diesem Alter aus.

FAQ

Wie gesundheitsorientiertes Krafttraining hilft

Monika (63)

"Mein Arzt empfahl mir schon früh Krafttraining gegen Muskelschwund. Ich bin froh, dass ich auf ihn gehört habe."

Christoph (52)

"Mit 50 merkte ich, wie meine Muskeln immer schwächer wurden. Mit Krafttraining gehe ich das Problem aktiv an."

Rainer (64)

"Mit dem richtigen Training sind auch mit über 60 Jahren noch gute Fortschritte beim Muskelaufbau möglich."

Unser Auftrag

Wir von Kieser haben es uns zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für einen gesunden Körper zu stärken und Sie zu ermutigen, präventive Massnahmen zu ergreifen.
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