NEUER KAPITÄN: MICHAEL ANTONOPOULOS
Seit rund 13 Jahren arbeitet Michael Antonopoulos bei Kieser Training, sieben Jahre davon als CEO. Im Januar übernahm er gemeinsam mit Verwaltungsratsmitglied Nils Planzer das Unternehmen von Werner und Gabriela Kieser. Wir sprachen mit dem neuen Miteigentümer.
Herr Antonopoulos, Sie sind der neue Kapitän von Kieser Training. Was bedeutet es für Sie, die Nachfolge von Werner Kieser anzutreten?
Ich bin dankbar für diese Chance. Es ist das Ergebnis eines Prozesses, der auf gegenseitigem Vertrauen beruht. Gleichzeitig bin ich mir natürlich der Verantwortung bewusst. Werner Kieser ist ein Pionier des gesundheitsorientierten Krafttrainings und ich habe Hochachtung vor seinem Lebenswerk. Klar ist: Niemand wird jemals in seine Fußstapfen treten können. Glücklicherweise bleiben er und seine Frau Gabi uns erhalten – Werner als Mentor und Ideengeber und Gabi als Präsidentin des Verwaltungsrates und ärztliche Leitung. Auf dem Papier mögen sich die Eigentumsverhältnisse verschoben haben – de facto arbeiten wir weiter wie bisher. Die Chemie stimmt. Das ist das Wichtigste. Wer welches Amt ausführt, ist irrelevant. Werner Kiesers Ziel ist es, die Welt zu kräftigen. Dem fühle ich mich verpflichtet.
Wo soll die Reise hingehen?
Wir werden das Konzept in aller Stringenz und Klarheit weiterführen. Kieser Training hat eine klare Positionierung und steht seit 50 Jahren für effizientes Krafttraining. Das gilt es zu bewahren. Diese Effizienz ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche. Kein Anbieter verfügt über diese Erfahrung und Kompetenz. Wir liefern alles aus einer Hand: angefangen bei der Forschung über die Entwicklung und Produktion eigener Trainingsmaschinen, die Ausbildung unserer Mitarbeiter, etc. Bei allem, was wir tun, hat der Nutzen für unsere Kunden oberste Priorität. Das war schon bei Werner Kieser so, und das wird auch künftig so sein. Natürlich möchten wir die Positionierung weiter ausbauen und das Produkt weiterentwickeln.
Wie kamen Sie eigentlich zu Kieser Training?
Über einen Umweg. 2003 wollte ich mit einem Freund, dessen Familie aus der Touristikbranche kommt, ein Hotel mit 200 Betten auf Rhodos in Griechenland übernehmen. Doch es kam anders. Mein Freund starb an Krebs, und ohne ihn wollte und konnte ich diesen Traum nicht umsetzen. Als dann 2004 bei Kieser Training die Stelle des Finanzchefs ausgeschrieben war, habe ich mich beworben und wurde eingestellt. Jetzt bin ich seit rund 13 Jahren dabei.
Es hört sich schlimm an, Freund und Traum gleichzeitig zu verlieren …
Der Verlust des Traums war nicht so wichtig, der des Freundes schon. Das hat mich bis heute geprägt. Dieser Einschnitt hat mich gelehrt, Dinge zu relativieren. Grundsätzlich bin ich jemand, der nach vorne schaut und eine positive Einstellung zum Leben hat. Gesundheit hat seit dieser Erfahrung für mich einen noch größeren Stellenwert.
Trainieren Sie selbst?
Regelmäßig. Mit Krafttraining habe ich begonnen, als ich 16 Jahre alt war. Damals war ich in der Fußball-Juniorenmannschaft des Grasshoppers Club Zürich. Krafttraining stand im Winter auf dem Trainingsplan – drei Tage die Woche. Das hat mich all die Jahre vor Verletzungen bewahrt. Heute trainiere ich mit Kieser Training natürlich anders – effizienter.
Text: Tania Schneider
Fotos: Verena Meier